„Ohne Inhalte keine Social-Media-Präsenz“
„Heute ist eine Social-Media-Präsenz ohne Inhalte nutzlos“, betont Judith Denkmayr, Geschäftsführerin der Wiener Agentur Digital Affairs. „Ich muss auf allen Kanälen permanent kommunizieren, denn was heute nicht auf facebook passiert, das passiert gar nicht“, so Denkmayr. Denkmayr ging in ihrem Vortrag vor allem auf facebook ein, das „heute mehr und mehr zu einer Werbeplattform verkommen ist.“ Auf diesem wohl bekanntesten Social-Media-Kanal sind mittlerweile über 526 Millionen Nutzer aktiv, darunter jedoch eine Menge falsche Profile. „Unternehmen sollten sich keine Fans dazukaufen, denn diese sind schlecht zu erreichen und sie interagieren auch nicht“, so die Expertin. Heute sei eine hohe Anzahl von Fans nur schön fürs Ego, wertvoller sei aber, dass sich diese auch aktiv einbringen. Auf die Frage, ob facebook den Unternehmen eigentlich noch etwas bringt, antwortete Denkmayr: „Jein. Da die Reichweite immer geringer wird, gehen viele Postings einfach unter. Dennoch bringt facebook viele wichtige Kontaktpunkte mit den Kunden.“ Wichtig sei also, dass sich die Zeit, die investiert wird, auch lohnt. „Inhalte wie Gewinnspiele, lustige Videos und Fotos, Gamification oder Hashtag-Kampagnen funktionieren auf facebook immer noch gut“, so die Tipps der Expertin.
Ben Hodgson, Senior Marketing Manager des Innsbrucker Unternehmens Med-el, zeigte im Anschluss auf, wie man Social-Media-Kanäle mit nur wenigen Ressourcen bestmöglich nutzen kann. „Man sollte in erster Linie die richtige Anzahl der Kanäle definieren. Nutzen sollte ich dann nur jene, auf denen meine Zielgruppen unterwegs ist“, sagte Hodgson. Wichtig sei, dass im Unternehmen die Aufgaben und die Ziele des Social-Media-Auftrittes klar definiert würden, dass für jeden Kanal ein eigener Redaktionsplan erstellt würde und für den Leser ein klarer Mehrwert in Form von konkreten Inhalten geschaffen würde. Dritter und letzter Referent war Wolfgang Fliri, Initiator des Onlineportals „Barfuss.it“. Er zeigte in einem Best Practice Beispiel auf, wie Barfuss Social Media nutzt. „Wir haben eine eigene Social-Media-Redaktion eingerichtet, denn die meisten unserer Leser kommen über facebook und twitter auf unsere Website“, erzählte Fliri. Auf den Social Media nutzten die Redakteure eine andere Sprache und andere Inhalte als auf dem Onlineportal, denn hier würde man vor allem mit witzigen und unterhaltsamen Themen punkten.
Abschließend lieferten die Projektverantwortlichen einen kleinen Rückblick über drei Jahre SMART-Projektarbeit. „Fünf Partner, über 40 engagierte Unternehmen aus Nord- und Südtirol, 2 Wettbewerbe, 4 persönliche und 80 virtuelle Coachings: das war SMART“, resümierte Michaela Egebrecht, die Projektverantwortliche im TIS. „Unter den Unternehmen hat sich eine tolle Community gebildet, sowohl on- als auch offline. Damit diese trotz offiziellem Projektende weiterhin bestehen bleibt, wollen wir sie über die SMART Social Media Parties weiterhin aufrecht erhalten“, so Egebrecht. Gastgeber sind hier die interessierten Unternehmen selbst, die mit einem originellen Eventformat der Community die Türen ihres Betriebes öffnen und aktuelles Wissen in Form eines Fachvortrages vermitteln. Die erste SMART Party steht schon fest: sie findet in der Werkstatt von Rabanser Individual Car Solutions in Barbian statt.
SMART war ein Interreg IV-Projekt des TIS innovation park, des Handels- und Dienstleistungsverband Südtirol (hds), des WIFI der Handelskammer Bozen, des MCI Management Center Innsbruck und der Standortagentur Tirol. Ziel des Projektes war es, durch Social Media die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen kleinen und mittleren Unternehmen zu stärken.