Das Hintertürchen zum russischen Markt
Diskutiert wurde, ob Südtiroler Tourismuskonzepte sowie Know-how und Technologien für Thermal- und Wellnesshotels für Südtiroler Unternehmen gewinnbringend nach Kamtschatka transferiert werden können. In diesem Projekt, das von der Exportorganisation Südtirols (EOS) koordiniert wird, soll der TIS innovation park den Part des Wissens- und Technologietransfers betreuen.
Erwin Stricker, China- und Russlandkoordinator des Clusters sports & winterTECH des TIS innovation park und Delegationsleiter sieht Kamtschatka als „Hintertürchen“ zum russischen Markt und betrachtet das Treffen als Grundstein für lukrativen Know-how-und Technologietransfer auf höchster Ebene. Welche Rolle Südtirol in Kamtschatka künftig spielen wird, sei zwar, laut Erwin Stricker, noch nicht ganz geklärt, auf alle Fälle aber habe die kamtschatkische Regierung bisher mit noch keiner anderen ausländischen Delegation verhandelt. „Wenn wir wollen und fleißig sind, dann können wir über dieses Hintertürchen den russischen Markt erobern“, erklärt Erwin Stricker.
Seinen Optimismus stützt Stricker auf zwei Tatsachen: zum einen gab die Kamtschatkische Regierung zwei Pressekonferenzen, mit denen, das ambitionierte Tourismus-Projekt mit Südtirol bereits in den nationalen Medien Russlands kommuniziert wurde, zum andern bestehen zwischen Südtirol und Kamtschatka auch auf politischer Ebene bereits gute Beziehungen. Am 7. Januar dieses Jahres trafen sich Kamtschatkas Gouverneur, Alexey Kuzmitskij; und Landeshauptmann Luis Durnwalder zu Gesprächen in Bozen. Dabei wurden Kooperationen zwischen Kamtschatka und Südtirol im Tourismusbereich bereits ins Auge gefasst.
Die Delegation, die in der vergangenen Woche Kamtschatka bereiste, bestand aus den Südtiroler Unternehmern und Tourismusexperten Walter Pichler, Erwin Lanzinger, Andreas Kruselburger und Carlo Marcati. Die Unternehmer wurden über verschiedene mögliche Projekte und Konzepte im Bereich Tourismus informiert und konnten im Anschluss daran ihre Meinungen, Beurteilungen und Vorschläge dem Gouverneur direkt unterbreiten.