Mit enertour die Vorteile von Biomasse entdecken
Südtirol verfügt in der energetischen Aufwertung von Holz und landwirtschaftlichen Abfällen über zehn Jahre Erfahrung. Die Gemeinde Ulten mischt in diesem Themenfeld ganz vorne mit: hier wurde ein Biomasse-Fernheizwerk errichtet, das neben Wärme- auch elektrische Energie produziert. Eine große Innovation also für ein so kleines Heizwerk. Unter den enertouristen, die diese Anlage im Rahmen der enertour bei der Klimaenergy besichtigten, waren Mitglieder der öffentlichen Verwaltung sowie Unternehmer aus der Region Marken und aus Umbrien; eingeladen wurden sie vom Unternehmen Syneco. Durch die Besichtigungstour erfuhren die Teilnehmer, weshalb sich die Gemeindeverwaltung dazu entschieden hat, dieses Projekt zu unterstützen, und welche konkreten Vorteile sich daraus für die Gemeinde ergeben. Die enertouristen stammen aus einer Gegend mit Gebirgen und Wäldern. Viele Gemeinden in den Marken werden per Tankfahrzeug mit Propangas oder auch Heizöl beliefert. Die Besucher aus den Marken waren also ganz besonders daran interessiert zu erfahren, wie man aus Holzabfällen Wärmeenergie für eine ganze Gemeinde gewinnen kann. Während der Besichtigungstour erklärte der Ultner Bürgermeister Rudolf Ties, wie die Gemeinde dank des Fernheizwerks von fossilen Quellen, die weite Transportwege zurücklegen müssen, nun völlig unabhängig ist. „Ein Teil des Geldes, das die Ultner mit der Stromrechnung bezahlen, geht direkt in die Hände der Bauern, die uns mit den Rohstoffen für diese Anlage beliefern. Das Geld bleibt also im Land“, so Ties weiter.
Die enertouren, die im Zuge der Klimaenergy stattfanden, führten auch zu Gebäuden, die mit solarer Kühlung ausgestattet sind, zu Wasserkraftwerken sowie in die Gemeinde Sand in Taufers, deren Energiesystem aus mehreren erneuerbaren Energieträgern besteht.
Finanziell gefördert wird das Projekt enertour von der Stiftung Südtiroler Sparkasse.